Schrecklicher Alptraum – Menschen -
nur ihre Torsi, denen Arme und Beine abgetrennt wurden – liegen hilflos
verblutend im Wüstensand, ein elender Tod – fast im Sekundentakt sterben drei und die Welt schaut zu. Totentanz!
Während ich
dies schreibe sind im Laufe des Jahres 200 Millionen Lebewesen gestorben
und die Grausamkeiten finden kein Ende! Es ist, als würden täglich immer mehr
Menschen ihrer Arme und Beine beraubt, weil ganzen Völkern suggeriert wurde, diese
Extremitäten wären schmackhaft und würden zu Heilzwecken oder als Potenzmittel
dienen.
Du Mensch, findest das grotesk und widerlich? - Und doch verursachen wir solche Greuel. Es
geschieht tagtäglich an unseren ältesten Mitgeschöpfen in den Meeren, den
Haien, die seit 400 Millionen Jahren die Meere bewohnen und damit - älter als
die Dinosaurier - deren Lebenszeit in der Erdgeschichte weit überlebten.
Riffhai (Wikipedia gemeinfrei)
Während ich
dies schreibe erkenne ich mit Erschrecken wie wenig wir eigentlich über
Haie wissen. Die Mär vom mordenden bestialischen weißen Hai, der blutrünstig
und gierig nach Menschenfleisch die Meere durchstreift, geistert immer noch
durch die Köpfe, festgesetzt auch durch reißerische Filme wie jener durch
sensationslüsterne Effekthascherei geschwängerte „Der weiße Hai“.
Natürlich sind Haie wilde Tiere, ebenso wie
Wildschweine, Löwen und Tiger. Während aber die Felle von Löwen und Tigern
Wärme suggerieren, ist uns der Hai fremd
geblieben, sein mit Zähnen bewehrtes Maul flößt Angst und Schrecken ein, seinen
Lebensraum teilen wir nicht.
Während ich dies schreibe erstaunt mich die Information, dass Haie keine Schwimmblase besitzen, ihr Auftrieb nur mit Hilfe ihrer stark ölhaltige Leber erfolgt und sie aus diesem Grund ständig in Bewegung bleiben müssen. Es erstaunt mich, dass die Natur auch Ruhehöhlen in den Meeren für Haie bereit hält, die durch besondere Wasserverhältnisse
den Haien ermöglicht, ohne ständige Bewegung zwar nicht zu schlafen, aber zur Ruhe zu kommen.
Während ich dies schreibe überlege ich, wie wenig
wir, die wir die Arten retten wollen, die wir das Töten selbst als widerwärtig
empfinden und zum Schutz der Haie eintreten, über diese äußerst interessante
Spezies wissen. Aber wie viel weniger wissen die Helfershelfer der mörderischen
Fischerei-Industrie, das bestätigten Taucher, die sich mit chinesischen
Helfern in den Haiwelten bewegten
Walhai, die größte Haiart (c) Wikipedia . gemeinfrei
Wissen
ist Macht, Information und Aufklärung ihr wichtigster Bestandteil
Überprüfen wir unsere eigenen Vorurteile auf ihre Richtigkeit:
Haie gibt es zu viele - falsch
Im Gegenteil viele Arten sind schon fast
ausgestorben, wie z.B. die Dorn- und Zitronenhaie, die stark im europäischen,
aber auch besonders im amerikanischen
Raum als bevorzugter Leckerbissen, wie der „Schillerlocke“ auf dem Speisezettel
stehen. Andere Arten werden demnächst
aus den Meeren für immer verschwinden.
Die sog.“ Beifänge“, bedingt durch die im großen Stil meeresplündernden
industriellen Abfischungen, haben in den
letzten Jahren den Bestand der großen Meerestiere aufs Äußerste dezimiert. Neuere Forschungen der Universität Halifax
haben ergeben, dass etwa 80 % der Hochseehaiarten bereits ausgestorben sind.
Haie sind dumm - falsch
Die hochspezialisierten Haie – mit 7 Sinnen ausgestattet –
zeigen sich als äußerst sensible, schlaue Tiere, die z.B. besser sehen
als Katzen und über einen besseren Geschmackssinn verfügen als Menschen und
sogar sich durch Gesten untereinander bemerkbar machen können, also ein
soziales Verhalten zeigen.
Haie sind böse aggressive,
Menschenfresser - falsch
Man kann von durchschnittlich weltweit 12
Haiunfällen im Jahr ausgehen, ebenso viele wie bei Unfällen mit Elefanten. In
dieser Zeitspanne sterben weit mehr Menschen durch einen Blitzschlag; denn Menschen stehen nicht auf dem
„Speiseplan“ des Hais.
Haie sind Fressmaschinen - falsch
Haie fressen oft viel weniger, als andere Tiere und
nur so viel wie sie zu ihrer Ernährung brauchen. Bei manchen
Arten ist der Organismus ist so eingerichtet,
dass sie Futter auf Vorrat einlagern können, andere wiederum können sechs bis
sieben Tage ohne Nahrung leben.
Haie sind unwichtig - falsch
Sterben die Haie, sterben allmählich die Meere. Das Meer durchfließt
die Haie, sie sind die wichtigsten Meeresfilter . Ein Korallenriff ohne Haie
erlischt innerhalb eines Jahres.
Es würde dicke Bücher füllen, um
mit allen menschlichen Vorurteilen, insbesondere jenen, die seit dem 19.
Jahrhundert entstanden sind, aufzuräumen.
Was mich entsetzt:
Haifischflossen-Handel
Als Hauptakteure im Handel mit Haiflossen erweisen
sich die EU-Staaten, in vorderster Front
Spanien und Portugal, sie sind damit
hauptverantwortlich für das Hai-Desaster, denn 54 % des Geschäftes mit
Haiflossen werden in der EU getätigt, die dadurch den 80 %igen Rückgang der
entsprechenden Haiarten zu verantworten hat.
Sportfischerei, Hai-Jagd
Schätzungen sprechen davon, dass alleine vor der
Ostküste der USA 2,5 Millionen Haie von sog. Sportanglern gefangen werden. Es
gilt dabei als höchste „Disziplin“ einen Tiger- oder Blauhai zu besiegen, ein
Ritual, das sich auf folgende Weise abspielt:
Entweder werden die Haie so lange am Haken mit dem
Boot mitgezogen oder mit einer scharfen Harpune solange traktiert, bis sie
verenden. Ein weiteres Freizeitvergnügen der gelangweilten „reichen und
schönen“ Sporttaucher ist sehr beliebt, nämlich kleine Haie mit einer Harpune
zu töten. Verbote dieser grausamen Sportfischerei werden umgangen, indem diese lebenverachtenden
Angler und Taucher in andere Gegenden abwandern, die dieses mörderische
Vergnügen erlauben. Als Gipfel dieser Unterwasser-Jagden werden die Haizähne
oft nach gelungenem „Kampf“ als Trophäe um den Hals getragen.
Das einzig Erfreuliche:
Seit 2012 hat die EU das Abtrennen der Haiflossen –
also das Finning – auf offener See verboten, die ganzen, ungeteilten toten
Körper müssen in den Häfen angelandet werden. Diese Maßnahme verhindert zwar
nicht endgültig das Haifinning, aber eine Kontrolle über die Anzahl der
getöteten Haie und die Fangzahlen ist
auf diese Weise möglich.
Resümee:
Wir sind verpflichtet, uns mehr über diese
interessante Spezies zu informieren, denn sie sind wesentlich älter als wir,
ihre Evolution begann vor 400 Millionen Jahren, die des Menschen vor
lächerlichen knappen 7 Millionen.
Sie filterten die Meere, sorgten schon für deren
Gleichgewicht im empfindlichen Ökosystem bevor die Menschheit den blauen
Planeten bevölkerte und ihn zu zerstören begann. Mehr Wissen ist angesagt:
Treten wir Ignoranz und Arroganz entgegen, klären wir auf, und zeigen wir
unserer MIT-Welt - auch China - wie
unwirksam z.B. die traditionelle chinesische Medizin ist, dass für den
Placebo-Effekt des „Hai-Knorpel-Pulvers“
auch ein Glas klaren Wassers genügt. Zeigen wir, dass es für Menschen
ethisch nicht vertretbar ist, diese wichtigen Meeresbewohner nur für einen
Teller verkochter, quecksilberbelasteter Knorpelmasse zu massakrieren.
Ausrottung der Haie – Zerstörung der Meere – Tod
der Menschheit.
Der Hai – ein schutzbedürftiges Mitgeschöpf.
Der Mensch – der fressgierigste
Räuber des Planeten, geistig nur ein kleiner Fisch.
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