Donnerstag, 28. April 2011

Eros und Psyche im Kampf mit dem Alter-Ego

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Erstaunlich sind die Wege des Egos, wenn es darum geht sich gegen die Einsichten von Eros (Hingabe an das Leben) und Pschyche (Selbstliebe und Selbsthass) zu wehren und sich gewissermaßen vor sich selbst zu tarnen. Es nimmt sich nicht mehr als das was es ist wahr, es projeziert sich auf alles, was es glaubt, denkt oder für unumstößlich hält. Diese riesige Projektionsfläche beinhaltet derart viele Persönlichkeiten, dass die Betroffenen es schwer haben, zu definieren, welche dieser Persönlichkeiten sie nun gerade den Vorzug geben sollen. Es handelt sich hier nicht um eine multiple Persönlichkeit, sondern es wird nach dem Vorbild dieser Persönlichkeiten verfahren. Dieses vor sich selbst Verstecken wird zur Egomanie. Eros und Psyche treten in den Hintergrund, weil man sich der eigenen Problematik überhaupt nicht mehr stellen kann, denn diese hat zu lange am eigenen Selbst genagt, man übernimmt für sich eine Wahrheit, welche unbedingt unangetastet bleiben muss um das brüchig gewordene Selbst durch das gut getarnte Ego ersetzen zu können. Dieses Alter-Ego wird zum liebgewordenen Freund und bisweilen zur schweren Last für sich selbst und für die Umgebung. Erkannt wird dieser Mechanismus nur ganz selten und als Störung gar nicht wahrgenommen. Doch die zwangsläufig darauf folgenden Depressionen werden je nach Situation auf allerlei Mißempfindungen zurückgeführt, welche zumeist vordergründig dazu benutzt werden, die eigenen Schwächen vor sich selbst und den Anderen zu verbergen. Das Alter-Ego ist gerade in der heutigen Zeit ein Riesenproblem und verhindert in fast allen Bereichen unseres Lebens eine echte Weiterentwicklung. So bleibt alles, ganz gleich ob Wirtschaft, Politik und Gesellschaft beim Alten und die Zuständigkeiten werden nach Gutdünken so verschoben, dass sie beliebig handhabbar sind und bleiben. Die getarnte weit verbreitete Egomanie aber sitzt weiterhin unter der Tarnkappe des Scheingefechtes von Eros und Psyche gegen das Alter-Ego, wobei Letzteres immer öfters den Sieg davon trägt. Also wird der der Kampf mit dem "Drachen " (Ego, Alter-Ego) weiter gefochten, weit entfernt von jeglicher Selbsterkenntnis. Die Folge davon sind nicht nur gesellschaftliche und wirtschaftliche Krisen, sondern auch vermehrt schwere persönliche Identitätskrisen, welche als hausgemacht noch nicht einmal erkannt- oder als solche sogar meist verdrängt werden. Fantasy - GB Bild Text: U.Ortmann nach der Tiefenspsychologie v. C.G. Jung Bilder: http://www.pics4gb.com/fantasy/66/4/

Mittwoch, 27. April 2011

Jenseits ist das Wesen aller Dinge

Sketch For 'Night Of Venice' Limitierte Auflage
Was wir sehen, hören, riechen und schmecken oder fühlen können entspringt einer Welt jenseits der Dinge. Wie wir diese Welt nennen, ist völlig gleich, denn auch hier wäre jegliche Bezeichnung nur "Schall und Rauch". Begriffe oder begreifen sind Deutungen unserer Sinne, jenseits von ihnen existiert kein Begriff. Wenn wir Begriffe und Deutungen velassen, dann können wir empfindend schauen und staunen, ohne dieses Staunen erklären zu müssen. Doch erwiesenermaßen sind gerade Erklärungen, Bezeichnungen und Deutungen ein starker Antrieb des Lebens. Das Äußern, nach Außen bringen ist eingeboren und an die Sinne gebunden. Dieser Umstand entfernt nur leider all zu häufig vom Wesen der Dinge, lenkt vom Wesentlichen ab. An dieser Zerstreung und Zersplitterung leidet die Welt und leiden die Wesen, wie man es auch bei genauerem Hinsehen für sich selbst feststellen kann, falls das genaue Hinsehen überhaupt noch möglich ist. Wenn es aber gelingt können wir uns wieder mit dem Wesen der Dinge, mit der Welt jenseits des Begrifflichen verbinden, wir kehren zum " Sein " zurück und zum Staunen, welches wir nicht mehr erklären müssen, weil es sich als Weisheit in uns manifestiert. Das ist die sprichwörtliche" Heimkehr", die Rückverbindung zum Ursprung. Jenseits aller Zerstreung und Zersplitterung umarmt uns das Wesen aller Dinge mit welchem wir "Eins" werden können, wenn wir wollen, aber nicht müssen, darin liegt unsere Freiheit. Doch Wer sich diese Heimkehr wünscht, muss zuerst einmal das Staunen wieder lernen, dies wird möglich durch Anwendung von innerer Einkehr, (Meditation). Hierzu gibt es verschiedene Techniken welche unter nachfolgenden Links nachzulesen sind : Naturmeditation: http://www.hoerbuch2000.de/pd-443569345.html http://www.medizinradgeber.de/html/schamanisches_heilen.html http://www.horusarcanum.de/ http://www.sinnfindung.info/meditechnik.html http://www.yoga-vidya.de/meditation.html http://de.wikipedia.org/wiki/Kriya_Yoga So verbunden erkennen, nein, dann wissen wir, Jenseits ist das Wesen aller Dinge. Text U.Ortmann
„Was das Auge nicht gesehen, noch das Ohr gehört hat“ (Oculus non vidit, nec auris audivit)
Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Transzendenz

Montag, 25. April 2011

Tachyonen – Elementarteilchen, schneller als das Licht: Urenergie oder Urgrund für Mythen, Spekulationen und Geschäftemacher

Mit der Verschränkung der Quanten kommt Einsteins Relativitätstheorie ins Schwanken. Nichts ist schneller als das Licht, sagte er und begründete damit seine Theorie, aber den mysteriösen Informationsaustausch zwischen verschränkten Photonen verspottete er als „spukhafte Fernwirkung“. Aber im Jahre 2008 fragten der Physiker Nicolas Gisin und seine Kollegen „wie schnell ist sofort“ und wagten sich an ein Experiment, um die Geschwindigkeit der Quanteninformation zu bestimmen. Im Verlaufe dieses Experimentes erzeugten die Physiker Paare miteinander verschränkter Photonen und schickten sie jeweils in entgegen gesetzter Richtung durch ein 17,5 km langes Glasfaserkabel. An den Endpunkten dieser Kabel, in den beiden Schweizer Dörfern Jussy und Satigny, erreichten die Photonen jeweils das Messgerät, ein sog. Interferometer. Die Messungen zeigten als Ergebnis ihres 24 Stunden lang non stop laufenden Experimentes, dass alle Photonen gleichzeitig ihr Ziel erreichten und immer miteinander verschränkt waren, schlichtweg eine Situation als würde ein Würfel, auch nach mehrmaligem Würfeln, stets die gleiche Augenzahl zeigen. Nach komplizierten Berechnungen, in die u. a. auch die Detektionsuntergrenze der Instrumente einfloss, ergab sich schließlich eine Geschwindigkeit, die 10000 mal größer sein musste als die des Lichts. Ausführlich veröffentlichten die Wissenschaftler ihre Ergebnisse in „Nature“, einem Wissenschaftsmagazin. Cyril Branciard, einer der Forscher, glaubt, dass die Geschwindigkeit in Wirklichkeit unendlich ist und weiter „wir glauben, dass ein Tausendstel der Lichtgeschwindigkeit eine vernünftige Annahme ist“. (Quelle: www.spiegel.de) Demzufolge würde Einsteins Relativitätstheorie, der – wie schon erwähnt – die Lichtgeschwindigkeit als schnellste Informationseinheit zugrunde liegt, ins Wanken geraten. Neben diesem wissenschaftlich bewiesenen Phänomen gibt es schon seit Jahrzehnten die Annahme von „Tachyonen“ als mathematisch berechnete, theoretische Möglichkeit (die aber nicht zwanghaft real sein muss), im Jahre 1967 von Gerald Feinberg in folgende 3 Klassen unterteilt: Tardyonen: Teilchen, die sich stets langsamer als mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegen. Luxonen: Teilchen, sich stets mit Lichtgeschwindigkeit durch den Raum bewegend. Tachyonen: Teilchen, die sich stets schneller als mit Licht durch den Raum bewegen. Von diesen Bezeichnungen hat sich nur „Tachyon“ durchgesetzt. Bei ansteigender Geschwindigkeit soll ein Tachyon Energie verlieren. Führe nun die Energie auf 0, steigerte sich seine Geschwindigkeit auf's Unendliche und wäre im Bereich der Transzendenz. Tachyonen sind also nicht zu sehen oder zu messen. Wäre dies der Fall (könnten wir also schnellere Teilchen wahrnehmen als das Licht), könnten wir von folgendem Phänomen ausgehen: Ähnlich wie beim Schall und den mit Überschallgeschwindigkeit fliegenden Flugzeugen, die ihre eigene Geräuschkulisse überholen, wäre es bei der Abbildung eines Tachyons. Da es sich schneller bewegt als das Licht, würde es seine eigene optische Abbildung überholen – wir sähen es einmal in seiner Bewegung in der Richtung, in die es fliegt und einmal von der Richtung, aus der es kommt. Ein weiteres Phänomen wäre erwähnenswert, wenn man eine Wechselwirkung zwischen Tardyonen und Tachyonen beweisen könnte. Dies hätte zur Folge, dass Botschaften aus der Zukunft in die Vergangenheit übermittelt werden könnten mit der Konsequenz von Zeitparadoxa …(Quelle: Wikipedia) Die Möglichkeit der Existenz der sog. Tachyonen beflügelt immer wieder die Phantasie von Verschwörungstheoretikern, Mythenenthüllern und Geschäftemachern. So publiziert eine Gemeinschaft von Nazi-Mystikern, dass schon unter Hitler in der Ostantarktis im Gebiet „Neu-Schwabenland“ Ufos resp. Flugkreisel mit Tachyonenantrieb nach 1944 produziert worden seien, bekannt unter den Namen Haunebu 1 und 2. (Siehe auch www.luxnoxhex.org/basilisc/UFO-4-NAZI-UFO.pdf -) Weitere Tachyonen-Päpste der Neuzeit postulieren Tachyonen-Antriebe für Flugzeuge und Automobile, wie schön und sinnvoll wäre doch die Unabhängigkeit von den Energie-Ressourcen der Erde!Aber diese Spekulationen gehören (noch?) ins Reich der Phantasie. Eine andere Bestätigung der Tachyonen könnten die nachgewiesenen und bestätigten Phänomene der Fernheilungen sein, die aber nichts mit den allerorten als „tachyonisierte“ Produkte angepriesenen Gegenständen zu tun haben. So bleibt auch hier – wie in jeder Sparte der Wissenschaft – zu bemerken: „Die Erkenntnisse von heute beinhalten den Irrtum von morgen“.
Bildquellen: ins Licht: www.recca-arya.de
Glasfaserstäbe: Wikipedia
Angbl. Foto von Haunebu 2:www.luxnoxhex.org/basilisc/UFO-4-NAZI-UFO.pdf
Photonenkamera: www.leifiphysik.de
"Tachyonisierter Skarabäus" aus Glasfluss: Online-Shop

Heiler Mensch – heile Erde – heile Welt

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Wenn dein Sehnen stärker und stärker wird, wenn du gar nicht mehr erwarten kannst, dass du davon erlöst wirst, weiterhin als menschliche Lebensform die Tage zu zählen, dann stellt sich auch dir die Frage, was danach kommt. Trotz vieler Errungenschaften der Menschheit hat sie es bis heute noch nicht geschafft, eine Antwort darauf zu finden. Dieses Feld überlässt sie den religiösen Vereinigungen, den Kirchen also und den Sekten.

Die religiösen Vereinigungen widmen sich der aufkommenden Frage mit großem Eifer. Aber es fällt auf, dass die Antworten die eigene Vereinigung besonders günstig darstellen und dass jede Gemeinschaft die Wahrheit und den wahren Gott für sich reklamiert. Es geht vielfach so weit, dass sie sich ihren Mitgliedern gegenüber wie ein bekanntes Massenblatt gegenüber den Lesern verhält: Es lässt keinen Raum zum Denken. Wir aber wollen denken und herausfinden, wie weit sich Unerforschtes unserem Denken öffnet.

Was wissen wir, was können wir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit unterstellen, was sollten wir nach heutigem Wissensstand ausschließen?

Um uns herum existiert eine Welt, denn wir können sie wahrnehmen. Allerdings wissen wir nicht, ob diese Welt real ist oder nur eine Illusion. Den Unterschied zu erkennen ist uns nicht gegeben. Zwei Möglichkeiten gibt es: Entweder ist die Welt real oder nur eine Illusion. Das ist ein gewaltiger Unterschied, sollten wir annehmen, aber ist er in der praktischen Umsetzung wirklich so groß?

Wenn die Welt nur eine Illusion ist, dann sind auch wir selbst nur eine Illusion. Könnten wir in dem Fall sagen, dass wir gar nicht existieren? In der realen Welt existieren wir tatsächlich nicht, aber in einer Welt der Illusionen sind wir eine Illusion und existieren damit als eine Illusion.

Welche Auswirkungen hätte es auf uns, wenn wir eine Illusion in einer Welt der Illusionen wären? Alles, was wir an Negativem und Positivem erzeugen, wären dann natürlich auch nur Illusionen. Das Besondere an Illusionen ist, dass sie meistens leicht erzeugt und ebenso leicht wieder zerstört werden können.

Hat ein höheres Wesen, das seiner Schöpfung besonders zugetan ist, vielleicht entschieden, dem Leben zunächst nur den Status eines Experimentes zu gewähren, um herauszufinden, ob die maßgeblichen Lebensformen mit dem kostbaren Geschenk, das er ihnen zu machen gedenkt, auch sorgsam umzugehen verstehen? Liegt in dieser Vorstellung vielleicht eine berechtigte Hoffnung auf eine heile Welt und insbesondere auf eine heile Erde und eben auch auf einen charakterlich heilen Menschen?

Wissen wir etwas, was die Frage entscheiden könnte, ob wir es mit einer Illusion oder einer Realität zu tun haben? – Bis jetzt hat sich wohl nichts gefunden.

Allerdings gibt es Zeugnisse, die vorgeben, Beschreibungen wirklicher Abläufe zu sein. So berichtet das mutmaßlich älteste Kulturvolk der Erde, die Sumerer, dass eine fortgeschrittene Lebensform auf der Erde landete und schließlich einen Vorläufer des Menschen durch Genmanipulation zum Homo sapiens machte. Das Alte Testament bestätigt im Wesentlichen die Informationen der Sumerer. Unterschiede ergeben sich dadurch, dass die Sumerer von einem Polytheismus ausgingen, während im Alten Testament alles einem einzigen Gott zugeordnet wird. Bedeuten diese geschichtlichen Zeugnisse, dass wir damit ein Stück Wissen erhalten haben, auf dem wir aufbauen könnten? – Nein, leider nicht, denn außer der Möglichkeit, dass reale Ereignisse festgehalten wurden, besteht ebenfalls die Möglichkeit, dass lediglich Mythen niedergeschrieben wurden. Vielleicht geschah das ja in der Hoffnung, dass irgendwann in der Zukunft anhand von Vergleichskriterien entschieden werden kann, ob die Aufzeichnungen der Sumerer und der Juden mehr als Mythen sind.

Wie wir feststellen können, hat der Mensch, der dem Ende entgegensieht, keine festen Anhaltspunkte. Er ist folglich völlig frei, seine Gedanken zu entfalten.

Möglicherweise erkennt er es als eine weise Entscheidung eines höheren Wesens, eines Gottes, dass er als eine im Diesseits verweilende Lebensform nicht weiß, ob und wie sich sein ethisches Verhalten im Diesseits auf seine Existenz im Jenseits auswirkt. Er weiß nicht einmal, ob es das Jenseits überhaupt gibt.

Wer Zweifel an der Weisheit der Entscheidung eines höheren Wesens hat, stelle sich einmal die Frage, welchem Handeln ein höherer ethischer Wert zukommt, dem von einer winkenden Belohnung geleiteten Tun und Lassen oder dem, das nur von der inneren Ansicht über Gut und Böse geleitet wird?

Wolf-Gero

Freitag, 22. April 2011

Wenn es Nacht wird in Tasmaniens Südbuchenwäldern – rettet die Natur die Beutelteufel vor dem Aussterben?

Wie ist es, wenn es Nacht wird in den trockenen tasmanischen Küstenwäldern aus Südbuchen, Myrten- und Eukalyptusgewächsen, wenn kleine, scharfzahnige wilde Wesen auf Beutesuche gehen. Nur 4 – 9 kg schwer, mit einer Standhöhe zwischen 22-30 cm, sucht sich ein kleiner Raubbeutler, Tasmanischer Teufel (Sarcophilus harisii) genannt, seine Atzung, meistens an Aas – was ihm die Bezeichnung „Staubsauger des Waldes“ einbrachte - aber auch junge Wallabies, Wombats und gelegentlich Schafe stehen auf seinem Speiseplan. Im Notfall begnügt er sich auch mit Mäusen, wobei eine Mahlzeit schon 14 % seines Körpergewichtes betragen sollte, bei einem Großangebot an Nahrung schafft er aber schon einmal bei einer Mahlzeit bis zu 40 %. Wie klingt es nachts in den Wäldern Tasmaniens, leicht regt es sich auf, das kleine Raubtier (Kopf und Rumpf zus. 57-65,2 cm messend, Schwanzlänge etwa z. 24,4 und 25,7 cm) wenn es beim Durchstreifen seines Reviers, das sich durchaus mit den Gebieten anderer Beutelteufel überlappen kann und zwischen 10 und 20 ha beträgt, mit Artgenossen in Konflikt gerät? Dann kann er schrecklich wütend werden, die Ohren färben sich in feurigem Rot, er verbreitet einen unangenehmen Geruch und er verleiht seiner Empörung gewichtigen Ausdruck mit einem grässlichen Geschrei.
Diese auffälligen Eigenschaften waren ursächlich für die Namensgebung und auch für lange Verfolgungs- und Jagdattacken. Neben der Tatsache, dass die Beutelteufel nicht nur auf dem Speiseplan der Weißen standen, die seit dem 17. Jahrhundert teils als Strafgefangene das Land besiedelten, sondern auch auf dem der 6000 Aborigines - die, im Gegensatz zu den Raubbeutlern, einem Genozid zum Opfer fielen – hat ein 1941 geschaffenes Schutz-Gesetz sie vor der totalen Ausrottung bewahrt. Dem natürlichen Feind des Tasmanischen Teufels dagegen, dem Beutelwolf, wurde dieses Glück nicht zuteil, der letzte seiner Art wurde 1931 erlegt… Trotzdem haben sich seit 1995/96 bis etwa 50 % des Bestandes reduziert und nun zählen sie zu den bedrohten Arten.
Was ist geschehen? Eine Krankheit, DFTD (Devil Facial Tumour Disease) genannt, grassiert unter den Tieren, eine Art Gesichtskrebs, die Geschwüre und Beulen um das Maul der Tiere bildet, sie am Fressen hindert, sie verhungern lässt und sich manches Mal sich über den ganzen Körper ausbreitet. Zunächst vermuteten die Forscher eine Virusgrunderkrankung, die die explosionsartige Verbreitung der Krankheit unter den Tieren (in Gebieten mit hoher Populationsdichte waren innerhalb von 12-18 Monaten sämtliche Beutelteufel ausgestorben) verursacht habe, aber diese Vermutung konnte nicht bestätigt werden. Es handelt sich vielmehr um eine hoch ansteckende sarkomartige Krebsart, die durch den tierischen Speichel übertragen und durch die sprichwörtliche Beißwut der Beutelteufel untereinander forciert wird. Forscher arbeiten seit geraumer Zeit daran, die restliche Population an Beutelteufeln zu bewahren, u.a. mit Isolierung gesunder Bestände. Ein großes Problem bildet dabei das MHC-Protein der Tumorzellen, das sich von dem der gesunden Zellen kaum unterscheidet, das körpereigene Immunsystem erkennt demzufolge die Tumorzellen nicht und kann sie nicht bekämpfen. Nun versucht aber offenbar Mutter Natur, die Art durch einen Trick zu erhalten: Die weiblichen Beutelteufel wurden in der Vergangenheit mit 2 Jahren geschlechtsreif (Durchschnittsalter 5-8 Jahre), nun zeigt sich die Geschlechtsreife schon mit 1 Jahr. Ist es möglich, dass diese Art der Raubbeutler, die man nur noch in Tasmanien findet, durch eine erhöhte Geburtenzahl während ihrer kurzen Lebenszeit gerettet wird? Wir werden sehen…
Bildquellen: Alle Bilder Wikipedia: Tasmanien, Beutelteufel
Weiterführende Informationen z.B.: Wikipedia, http://www.tierlexikon.de/

Sonntag, 17. April 2011

Im Zeichen der jungfräulichen Göttin - die Birke

Jetzt wehen sie leicht wieder im Wind, die langen Zweige der Hängebirken, überzogen von zarten Schleiern hoffnungsfrohen Grüns, die Erde im Jugendkleid des Frühlings, wieder erwacht, wieder geboren. Sie, die jugendlich Schlanke vom 3. Schöpfungstag, wurde den nordischen Göttinnen Freya und Frigg in ihrer jungfräulichen Erscheinungsart geweiht sowie der keltischen Brigid. Es ist nicht verwunderlich, dass diese alten Schutzgöttinnen des Herdfeuers und des Lichtes sich diesen lichtdurchfluteten Baum zum Symbol auserkoren hatten. Die Birke, lat. Betula, zeichnet sich nicht nur durch ein schnelles Wachstum aus, sie erreicht immerhin schon innerhalb von 6 Jahren eine stattliche Höhe von 7 Metern (ist ausgewachsen bis zu 30 Metern hoch), sondern bietet durch ihre mannigfaltige Nutzbarkeit ein üppiges Repertoire an Einsatzmöglichkeiten:
Im Gegensatz zu anderen schnellwachsenden Baumarten ist ihr Holz nicht nur zum Anzünden geeignet, sondern bis zu einem gewissen Maß auch als Feuerholz, da die Holzscheite nur minder rasch niederbrennen, ja es eignet sich besonders gut als Kaminholz ohne Funkenflug, und der Reichtum an ätherischen Ölen lässt es auch im frischen Zustand brennen.
Wegen seiner geringen Tragfähigkeit scheidet das Birkenholz zur Verwendung als Bauholz aus, dagegen eignen sich verschiedene Birkensorten hervorragend zum Möbelbau bzw. als Furnierholz und Sperrholz und diente in Zeiten der kleinbäuerlichen Betriebe vom Mittelalter bis ins 20. Jhdt. zum Anfertigen von Fassreifen, Deichseln, Heugabeln und -rechen, Leitern, Tischen Stühlen, ja auch Wäscheklammern und Messergriffen, wofür es sich hervorragend infolge seiner Resistenz gegen Trockenheit verarbeiten ließ.
Wer ahnt heute noch etwas über die Verwendung von Birkenrinde, auch Birkenleder, genannt? Nicht nur verschiedene Indianerstämme, die sie als Wände ihrer Wigams, für Schuhe, Schreibunterlagen, Gefäße oder sogar Totenkleidungen nutzten, auch heute kennt man noch die antiseptische Wirkung von Mehl-, Tee-, Kaffee- und Brotgefäßen aus Birkenrinde und weiß sie zu schätzen.
Birkenöl und Birkenteer werden aus dem oberen Teil der in 2 Schichten gegliederten Rinde gewonnen, während der untere Teil sogar essbar ist und wie Spaghetti gekocht werden kann.
Die Blätter der meisten in der Welt verbreiteten Birkenarten - etwa 100 an der Zahl - erhalten nennenswerte Mengen an Flavonoiden, Saponinen, ätherischen Ölen und Vitamin C. Bekannt ist auch, dass der Rindensaft Invertzucker enthält und deshalb vergoren werden kann (zu einem bäuerlichen berauschenden Birkenwein), die Finnen stellen aus der Rinde den Zuckeraustauschstoff Xylitol her, sie enthält daneben auch noch Phytosterine und Terpene.
Dass die Birke schon seit grauer Vorzeit in der Volksmedizin zur Therapie bei Wassersucht, Gicht und Rheuma benutzt wurde, ist hinlänglich bekannt, da sie als harntreibend, blutreinigend und anregend gilt und deshalb auch in der heutigen sog. Phytotherapie Anwendung findet, nicht zuletzt auch als Haarpflegemittel wie das altbekannte Birkenwasser.
Dass aber schon die Neandertaler und auch der Homo sapiens bis hin zum Cro-Magnon-Menschen das Birkenpech als wirkungsvollen Klebstoff beim Anfertigen ihrer Werkzeuge verwandten, wissen die Wenigsten, und doch kann man es als eine frühe Art von Kunststoff bezeichnen.
Viele Vogel- und Schmetterlingsarten sind auf diesen Wunderbaum angewiesen, der uns schon seit der Urgeschichte der Erde begleitet, wie an einem fossilen, 48,5 Millionen Jahre alten Birkenblatt (Fundstätte in den USA) unschwer zu erkennen ist. Da er Lebensraum für viele Arten an Pilzen, Moosen, Insekten und Tieren bietet, durch seine Anspruchslosigkeit an Klima und Böden sowohl auf den kargen Sandböden der Heide als auch in moorigen Gebieten zu finden ist, sollte er uns weiterhin als förderungswürdiger Baum in die Zukunft begleiten.
Lasst uns Birken pflanzen, die jugendlich Schlanken vom 3. Schöpfungstag!
Bildquelle: Birkenbilder Textanfang und Schluss: Pünktchen
Alle übrigen Bilder (einschl. Birkenwald von Klimt): Wikipedia

Donnerstag, 14. April 2011

Das Prinzip der ewigen Wiederkehr (Teil 2) und der Teilchenbeschleuniger von Cern

Denken wir kurz an die Erschaffung des Menschen durch fremde mächtige Wesen aus einer anderen Welt. Denken wir an den Schöpfungsmythos der Sumerer und ziehen wir dazu einen Vergleich zu nachfolgendem Bericht, in welchem auch angedeutet wird, das der Teilchenbeschleuniger von Cern oder auch ein anderer in ferner Zukunft in der Lage wäre, ein neues Universum zu schaffen. Wieso bloß erinnert mich das sehr intensiv an die Anunaki ? Und wieso ergibt zusätzlich Nietzsches Ewige Wiederkehr dazu noch einen ganz anderen viel prägnanteren Sinn ? Das echte und das falsche Vakuum

Heute nimmt man in der Regel an, daß der gegenwärtige Zustand des Universums dem des echten Vakuums entspreche, das heißt, daß der leere Raum in der jetzigen Zeit das Vakuum mit der geringstmöglichen Energie sei. Aber können wir dessen sicher sein? Coleman und De Luccia erwägen die äußerst beunruhigende Möglichkeit, daß es sich bei dem gegenwärtigen Vakuum vielleicht gar nicht um das echte, sondern lediglich um ein langlebiges, ein metastabiles Vakuum handelt, das uns eine falsche Sicherheit vorgaukelt, weil es schon seit einigen Milliarden Jahren andauert. Uns sind viele Quantensysteme mit einer Halbwertszeit von Milliarden Jahren bekannt - beispielsweise Urankerne. Angenommen, das gegenwärtige Vakuum falle in diese Kategorie. Der im Titel von Colemans und De Luccias Aufsatz angesprochene "Zerfall" des Vakuums bezieht sich auf die katastrophale Möglichkeit, daß dessen gegenwärtiger Zustand schlagartig enden und der Kosmos in einen Zustand noch geringerer Energie stürzen könnte. Das hätte für uns (und alles andere) schreckliche Konsequenzen.

Es ist Coleman und De Luccia gelungen, den Zerfall des Vakuums in einem mathematischen Modell darzustellen und zu zeigen, wie das Phänomen sich ereignet. Sie stellten fest, daß der Zerfall an einem zufälligen Ort im Raum beginnt, indem sich eine von instabilem falschen Vakuum umgebene winzige Blase aus echtem Vakuum bildet. Gleich nach ihrer Entstehung wird sie sich mit einem Tempo ausdehnen, das sich rasch der Lichtgeschwindigkeit annähert. Damit nimmt sie einen immer größeren Bereich des falschen Vakuums in sich auf und wandelt es unverzüglich in echtes Vakuum um. Die Energiedifferenz zwischen beiden Zuständen - die den ungeheuren Wert von 1087 Joule pro cm3 Raum haben kann - konzentriert sich in der Wandung der Blase, die sich durch das Universum wälzt und alles mit Vernichtung bedroht, was ihr in den Weg kommt.

Den ersten Hinweis auf die Existenz einer Blase aus echtem Vakuum würde uns ihr Eintreffen liefern, wobei die Vorwarnzeit nicht einmal drei Minuten betrüge. Damit würde sich die Quantenstruktur unserer Welt mit einem Mal verändern. Von einem Augenblick auf den nächsten würden sich die Wesen aller Elementarteilchen sowie ihre Wirkungen drastisch verändern; beispielsweise könnten Protonen ganz plötzlich zerfallen. Das Ergebnis wäre ein schlagartiges Verdampfen aller Materie. Kurz: augenblickliche Vernichtung. "Diese Aussicht ist entmutigend", erklären die Autoren mit souveränem Understatement und fahren fort: "Die Möglichkeit, daß wir in einem falschen Vakuum leben, hat zu keiner Zeit eine besonders begeisternde Aussicht geboten. Der Vakuumzerfall bedeutet die endgültige ökologische Katastrophe; nach ihm ist nicht nur das Leben, wie wir es kennen, unmöglich, sondern auch die Chemie, so wie wir sie kennen.

Nach der Veröffentlichung von Colemans und De Luccias Aufsatz diskutierten Physiker und Astronomen intensiv die verheerenden Folgen des Vakuumzerfalls. In einer Nachfolgeuntersuchung, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, beschworen Piet Hut und Martin Rees das beunruhigende Gespenst herauf, Teilchenphysiker könnten völlig unbeabsichtigt die Entstehung einer das Universum zerstörenden Vakuumblase auslösen. Ihre Besorgnis stützt sich darauf, daß bei einem mit sehr hoher Energie erfolgenden Zusammenprall von Elementarteilchen - in einer sehr kleinen Region des Raumes und einem sehr kurzen Augenblick - Bedingungen entstehen könnten, die das Vakuum zum Zerfall veranlassen. Wäre der Übergang erst einmal vollzogen, und sei es auch nur in mikroskopisch kleinem Maßstab, könnte nichts die neu entstandene Blase daran hindern, sich rasch zu astronomischer Größe aufzublähen. Sollten wir ein Verbot für die nächste Generation von Teilchenbeschleunigern aussprechen? Hut und Rees gaben beunruhigende Erklärungen ab und wiesen darauf hin, daß kosmische Strahlung, die höhere Energiewerte erreicht, als wir sie in unseren Teilchenbeschleunigern zu erzeugen vermögen, seit Milliarden von Jahren Atomkerne in der Erdatmosphäre bombardiert, ohne daß es dabei zum Vakuumzerfall gekommen wäre. Auf der anderen Seite seien wir imstande, erklären sie weiter, Zusammenstöße mit höherer Energie hervorzurufen, als der Aufprall kosmischer Strahlung auf die Erde sie je erzeugt habe, wenn es uns gelänge, die in Teilchenbeschleunigern erzeugte Energie um ein Vielhundertfaches zu steigern. Die eigentliche Frage allerdings heißt nicht, ob es auf der Erde zu dieser Art Blasenbildung kommen kann, sondern ob sie bereits zu irgendeiner Zeit nach dem Urknall irgendwo im beobachtbaren Universum stattgefunden hat. Hut und Rees haben dargelegt, daß in äußerst seltenen Fällen zwei kosmische Strahlen frontal aufeinanderstoßen, wobei Energien frei werden, die milliardenfach höher liegen als die in den gegenwärtigen Teilchenbeschleunigern erzeugten. Wir brauchen also wohl bisher keine Behörde, die da ordnend eingreift.

Paradoxerweise könnte die Entstehung einer Vakuumblase - eben das Phänomen, das die bloße Existenz des Universums bedroht in einem nur leicht veränderten Zusammenhang dessen einzig mögliche Rettung bedeuten. Die einzig sichere Möglichkeit dem Tod des Universums zu entgehen, besteht darin, ein neues zu erzeugen, in dem man Zuflucht finden kann. Man könnte das für das letzte Wort auf dem Gebiet überhitzter phantastischer Spekulation halten, doch wurde in den letzten Jahren viel von "Kind-Universen" gesprochen. Die Argumente, die für deren Existenz angeführt werden, lassen sich keineswegs von der Hand weisen.

Anmerkung: Colemann-De Luccia - Aufsatz Es ist Coleman und De Luccia gelungen, den Zerfall des Vakuums in einem mathematischen Modell darzustellen und zu zeigen, wie das Phänomen sich ereignet. Sie stellten fest, dass der Zerfall an einem zufälligen Ort im Raum beginnt, indem sich eine von instabilem falschen Vakuum umgebene winzige Blase aus echtem Vakuum bildet. Gleich nach ihrer Entstehung wird sie sich mit einem Tempo ausdehnen, das sich rasch der Lichtgeschwindigkeit annähert. Damit nimmt sie einen immer größeren Bereich des falschen Vakuums in sich auf und wandelt es unverzüglich in echtes Vakuum um. Die Energiedifferenz zwischen beiden Zuständen − die den ungeheuren Wert von 1087 Joule pro cm3 Raum haben kann − konzentriert sich in der Wandung der Blase, die sich durch das Universum wälzt und alles mit Vernichtung bedroht, was ihr in den Weg kommt. Den ersten Hinweis auf die Existenz einer Blase aus echtem Vakuum würde uns ihr Eintreffen liefern, wobei die Vorwarnzeit nicht einmal drei Minuten betrüge. Damit würde sich die Quantenstruktur unserer Welt mit einem Mal verändern. Von einem Augenblick auf den nächsten würden sich die Wesen aller Elementarteilchen sowie ihre Wirkungen drastisch verändern; beispielsweise könnten Protonen ganz plötzlich zerfallen. Das Ergebnis wäre ein schlagartiges Verdampfen aller Materie, also augenblickliche Vernichtung. Was wäre denn bei all dem das Fazit ? Werden wieder Götter von einem Himmel herabsteigen und sich Wesen erschaffen ? Sind es diesmal wir gar selbst ? Was werden diese Geschöpfe in ihren Mythen zu berichten haben, in jenen neuen Kind-Universen ? Alles bleibt für ewig wie es ist und es gibt nur die ewige Wiederkehr ? Zusätzlich beschleicht mich ein völlig absurder Gedanke, wenn alles wiederkehrt, haben wir uns etwa selbst erschaffen, weil wir aus der Zukunft kamen ? Quellenangabe: http://www.zeit.de/1997/06/titel.txt.19970131.xml http://www.tabvlarasa.de/29/Lemar.php

Das Prinzip der ewigen Wiederkehr oder Alles ist was es immer sein wird (Teil 1)

Friedrich Nietzsches Theorie von der ewigen Wiederkehr ist längst keine mehr, sondern wird durch zahlreiche Studien immer mehr zur Gewissheit. Wenn es keine Theorie ist, dann wird es zum Prinzip, auf welchem sich Erkenntnisse ableiten lassen.

Ein erstes Indiz für die Richtigkeit seiner Theorie ist ein Begriff, der ur­sprünglich aus der Thermodynamik stammt, nämlich der Begriff der Entropie. Entropie kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie Umwandlung. Damit ist die Umwandlung von etwas Physikalischem in Information gemeint. Ursprünglich diente dieser Begriff als abstraktes Modell zur Beschreibung zyklischer Vorgänge. Jeder 4-Takt-Otto-Motor ist zum Beispiel ein zyklisches System, das nach Durchlauf eines Zyklus wieder in seinen Anfangszustand zurückkehrt. Dabei gibt es Wärme ab und leistet Arbeit. Heute bezieht sich Entropie auf alle mikro- und makrosk­opischen Objekte und gilt als Maß für den Informationsgehalt eines Systems. Gießt man beispielsweise Milch in eine Tasse Kaffee, dann ist die Milch nicht sofort gleichmäßig im Kaffee verteilt. Angenommen, sie hat sich gerade mal in einer Hälfte der Tasse ausgebreitet, dann ist die andere Hälfte noch ohne Milch. Erst nach einer bestimmten Zeit haben sich Milch und Kaffee vollständig vermischt, was man durch das Rühren mit einem Löffel beschleunigen kann. Der Löffel versetzt das System Milch-Kaffee sozusagen in einen Zustand größtmöglicher Entropie, weil die Unordnung jetzt riesengroß ist. Überall in der Tasse gibt es unzählige Vermischungs-­Möglichkeiten. Man kann also sagen, dass der geordnetere Anfangszu­stand für uns mehr Information bedeutete, weil wir wussten, dass sich in einer Hälfte der Tasse noch gar keine Milch befand. Die Entropie war zu diesem Zeitpunkt relativ klein. Daher gilt: Jedes abgeschlossene System strebt immer einen Zustand maximaler Entropie an und diese Entropiezu­nahme ist verantwortlich für die Zeitrichtung. Entsprechend verhält sich unser Universum. Es dehnt sich aus, die Entropie nimmt zu und Tassen mit heißem Milchkaffee kühlen sich ab. Dieser Prozess ist irreversibel, das heißt, unumkehrbar. Es sei denn, das Universum gelangt irgendwann an einen Punkt, wo die Ausdehnung zum Stillstand kommt und in eine Kontraktion umschlägt. Dann würde es zusammenstürzen und die Expansion würde von vorn beginnen. Bei einem solchen zyklischen Uni­versum bliebe die Entropie exakt gleich. Inzwischen gehen Physiker davon aus, dass das Universum tatsächlich weder Anfang noch Ende hat. Es ist eine Art Blase im Schaum unzähliger Universen und – vergleichbar mit Ebbe und Flut – in einem zyklischen Tanz mit einem Schattenuniversum gefangen. Bis in alle Ewigkeit. Demzufolge ist die „Wiederkehrzeit“ nur eine Frage der Zeit. Aber würde sich dann tatsächlich alles noch einmal genau so wiederholen wie es schon einmal war? Warum nicht jedes Mal etwas anders? Die Antwort ist: Es kann sich nur so und nicht anders wiederholen, weil die Information, die einmal da ist, schon immer da war und auch immer da sein wird. Sie geht weder verloren noch ändert sie sich. Sie bleibt immer dieselbe. Ein Beispiel: Die Information für einen Baum z, der zur Zeit x an einem Ort y im Universum steht, geht auch nach dessen physischer Vernichtung und der Vernichtung des gesamten Zyklus des Universums nicht verloren, das heißt, er wird nach Durchlauf eines erneuten Zyklus wiederauferstehen. Mit all seinen Parametern x, y, z, die mit ihm verknüpft sind. Denn die Wirkungsweise des Universums ist alokal, was bedeutet, dass alles mit allem zusammenhängt. Auch die Daten eines jeden Menschen – gewissermaßen die unsterblichen Seelen – gehen nie verloren. Sie sind Bestandteil der Matrix und für immer und ewig an den Raum gekoppelt. So wie die Daten eines Computerpro­gramms auch nach dem Herunterfahren des Betriebssystems beziehungs­weise des Rechners erhalten bleiben.

Der amerikanische Physiker Frank Tipler geht sogar so weit, anzunehmen, dass sich unser Universum in jedem Falle wiederholen wird, und zwar am Ende der Zeit, wenn der Mensch den sogenannten Omegapunkt erreicht hat, nämlich den Punkt, an dem er selber zu Gott geworden ist. Dann würde er das gesamte Universum als Emulation, also als künstliches Gebilde, wiederauferstehen lassen. Aber ganz gleich, was das Universum ist, ob es künstlich ist oder nicht, das ändert nichts am Prinzip der ewigen Wiederkehr.

Die Konsequenz ist versöhnlich und erschreckend zugleich: Wir kommen zwar alle wieder, aber immer als der Gleiche, der wir schon waren und demzufolge immer sein werden. Und wenn wir im Vorleben ein Krieger und im Nachleben ein Spieler waren, dann gilt für sie, was für die ganze Kette gilt. Insofern lastet auf jeder Tat, die wir tun oder unterlassen eine unsägliche Verantwortung, was Nietzsche das schwerste Gewicht nannte. Denn alle Dinge sind dem mildernden Umstand ihrer Vergänglichkeit ent­rissen. Das Sprichwort Zeit heilt alle Wunden ist dann ebenso wahr wie falsch, denn die Zeit reißt diese Wunden auch immer wieder von neuem auf. Wenn sich jede Sekunde unseres Daseins unendliche Male wiederholt, so schreibt Milan Kundera in seinem Buch Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, dann sind wir an die Ewigkeit genagelt wie Jesus Christus ans Kreuz. Dann ist der Augenblick, wie Nietzsche meinte, der Schnittpunkt, wo der lineare Zeitverlauf in eine immer währende Wiederholung von Ver­gangenheit und Zukunft umschlägt.

Wenn dem so ist, dann ist auch Alles was wir zur Zeit erleben dazu verurteilt, das zu bleiben was es ist. Um so wichtiger erscheint mir in diesem Zusammenhang, eine Welt zu gestalten, welche im wahrsten Sinne des Wortes in Ordnung ist. Weil diese Ordnung für ein stabiles Gleichgewicht umso notwendig er ist. gerade aber ist es so, dass es zur Zeit mehr denn je an einem stabilen Gleichgewicht weltweit fehlt.

Warum wollen wir glauben?

Mit diesem Beitrag möchte ich drei Ziele erreichen:
Erstens geht es mir um unsere Motivation.
Zweitens soll gezeigt werden, dass es Kräfte gibt, die Objekte des Glaubens sein wollen.
Drittens soll beispielhaft gezeigt werden, wie unser Wille, zu glauben, bedient wird.

Erstens: Was treibt uns dazu, an Gottheiten zu glauben?
Vielleicht kommen wir der Antwort näher, wenn wir uns überlegen, was wir von der Gottheit oder den Gottheiten erwarten.
Der angenehmste Ort für ein werdendes Kind ist der Mutterleib. Von dort wird es jedoch nach neun Monaten in die oftmals wenig gastliche Welt gestoßen. Hat das Kind aber ein hohes Maß an Glück, dann trifft es auf eine Mutter, die ihr Kind nicht nur biologisch, sondern auch gefühlsmäßig erwartet und sich deshalb darauf gefreut hat, die nicht nur Tisch und Bett, sondern auch ihre Freude über das Kind mit dem Erzeuger des Kindes teilt. Geliebt und umsorgt von Mutter und Vater, erlebt das Kind eine schöne Zeit, sofern es das Glück gut mit ihm meint.

424293_R_B_by_Dieter-Schütz_pixelio.de (um 1900)
An dieser Stelle rief ich die Website Pixelio auf und suchte nach einer jungen Menschenfamilie. Kinder fand ich, auch viele Frauen, sogar einige Frauen mit Kind, doch das, was nach meinem Verständnis erst eine Familie ist, das fand ich nur auf einer alten Aufnahme um 1900. 110 Jahre später scheint es diese Familienform zumindest auf Fotos nicht mehr zu geben.
Ist das ein Rückfall in früheste Menschheitsgeschichte?
Glauben wir den Mythen, gab es in den frühen Zeiten der Menschheit bereits einmal eine Zeit, da beteten die Menschen eine für mächtig gehaltene Göttin an. Von Göttern war nicht die Rede.


Das vom Glück verwöhnte Kind wird größer und stellt immer häufiger fest, dass seine Eltern keine fehlerfreien Engel sind. Außerdem stellt es fest, dass es als junger Erwachsener gar nicht immer so einfach ist, den Widrigkeiten des Lebens ohne Blessuren zu begegnen. Die Zeiten sind vorbei, in denen Mama oder Papa alles geregelt haben, jetzt muss er selbst aktiv werden.
Aber die in frühester Kindheit erlebte Liebe und Geborgenheit ist nicht vergessen. Sie findet sich nun in einer unausgesprochenen Sehnsucht danach. Die von den Eltern erfahrene Liebe und Geborgenheit wird auf mächtige und vollkommene Wesen übertragen. Da alle Menschen fehlerbehaftet sind, kommen sie nicht mehr infrage, Objekt der neuen Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit zu sein. Über den Menschen stehen die Götter, also werden sie zum Objekt der Sehnsucht.


Zweitens: Es gibt Wesen, die sich gern als Objekt der Sehnsucht präsentieren.
Den Aufzeichnungen der Sumerer können wir entnehmen, dass Besucher aus dem All auf die Erde kamen und den Menschen erschufen. Das Alte Testament bestätigt weitgehend die Aufzeichnungen des ältesten Kulturvolkes, der Sumerer. Abweichungen gibt es vor allem dort, wo die Sumerer über verschiedene Götter berichten, während die Verfasser des Alten Testamentes bestrebt waren, ihr Volk zum auserwählten Volk eines einzigen Gottes zu machen. Das hatte zwangsläufig zur Folge, dass einige Widersprüchlichkeiten im Alten Testament lediglich darauf zurückzuführen sind, dass sich bei den Sumerern verschiedene Götter stritten, während das bei einem einzigen Gott zu scheinbaren Stimmungsschwankungen führen muss.
Bei den Sumerern liegt die Macht im Wesentlichen bei den männlichen Göttern, aber die Göttinnen wurden zumindest nicht verschwiegen. Im Alten Testament gab es praktisch keine Göttinnen mehr. Der einzige und wirkliche Gott der Juden deckte alles ab.
Er war nicht nur bereit, die Anbetung seines Volkes anzunehmen, er forderte sie ausdrücklich.


Drittens: Was bleibt von unserer Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit?
Bis zum heutigen Tag neigen die Religionsgemeinschaften dazu, die Unterwerfung der Menschen für eigene Ziele zu nutzen. Dabei muss fairerweise gesagt werden, dass es inzwischen gar nicht mehr die Gottheiten selbst sind, die dieses und jenes fordern, es sind die Verwalter der auf Gott zurückzuführenden Macht, die ihre Anordnungen angeblich direkt von Gott erhalten.
Wir Menschen suchen nach vollkommenen Wesen, die uns die Liebe und Geborgenheit aus unserer Kindheit, ins Erwachsenenalter überführen.
Doch statt der herbeigesehnten vollkommenen Wesen treffen wir auf etliche Menschen, die sich zwar auf Gott berufen, dabei aber nur ihre persönliche Macht und die Macht ihrer Organisation im Auge haben. Dass sich Gott nicht mehr den Menschen zeigt, ist für diese Machtverwalter das Beste, was geschehen kann, sie können alles behaupten und fordern, denn kein Gott erscheint und fordert Rechenschaft.

Nicht nur im religiösen Bereich sehnen wir uns nach etwas. Wenn es dann so aussieht, als könnte diese Sehnsucht erfüllt werden, dann geschieht mit uns das, was angeblich Liebenden widerfährt: Wir werden blind.

Wolf-Gero

Nachsatz: Liebe Leserinnen und Leser! Dieser Beitrag handelt zwar auch von Religion, aber auf einer Ebene, die man auch dann verstehen kann, wenn man sich damit nicht ständig befasst. Bestimmt habt Ihr das eine oder andere zu berichten, kritisieren oder zu ergänzen.  Nur Mut!