
Weltenpunkt! Hier bloggen Wolf-Gero Bajohr + (2012) und Elke Gelzleichter (neben Gastautoren) rund um das Thema »Weltenpunkt«. Unter Weltenpunkt werden wir uns vorwiegend dem Schutz der Umwelt, der Tiere und der Menschen widmen, aber auch Themen längst vergangener Zeit auswählen, damit wir aus Fehlern klug werden..
Donnerstag, 28. April 2011
Eros und Psyche im Kampf mit dem Alter-Ego

Mittwoch, 27. April 2011
Jenseits ist das Wesen aller Dinge

Montag, 25. April 2011
Tachyonen – Elementarteilchen, schneller als das Licht: Urenergie oder Urgrund für Mythen, Spekulationen und Geschäftemacher





Heiler Mensch – heile Erde – heile Welt
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Freitag, 22. April 2011
Wenn es Nacht wird in Tasmaniens Südbuchenwäldern – rettet die Natur die Beutelteufel vor dem Aussterben?








Sonntag, 17. April 2011
Im Zeichen der jungfräulichen Göttin - die Birke






Donnerstag, 14. April 2011
Das Prinzip der ewigen Wiederkehr (Teil 2) und der Teilchenbeschleuniger von Cern


Heute nimmt man in der Regel an, daß der gegenwärtige Zustand des Universums dem des echten Vakuums entspreche, das heißt, daß der leere Raum in der jetzigen Zeit das Vakuum mit der geringstmöglichen Energie sei. Aber können wir dessen sicher sein? Coleman und De Luccia erwägen die äußerst beunruhigende Möglichkeit, daß es sich bei dem gegenwärtigen Vakuum vielleicht gar nicht um das echte, sondern lediglich um ein langlebiges, ein metastabiles Vakuum handelt, das uns eine falsche Sicherheit vorgaukelt, weil es schon seit einigen Milliarden Jahren andauert. Uns sind viele Quantensysteme mit einer Halbwertszeit von Milliarden Jahren bekannt - beispielsweise Urankerne. Angenommen, das gegenwärtige Vakuum falle in diese Kategorie. Der im Titel von Colemans und De Luccias Aufsatz angesprochene "Zerfall" des Vakuums bezieht sich auf die katastrophale Möglichkeit, daß dessen gegenwärtiger Zustand schlagartig enden und der Kosmos in einen Zustand noch geringerer Energie stürzen könnte. Das hätte für uns (und alles andere) schreckliche Konsequenzen.
Es ist Coleman und De Luccia gelungen, den Zerfall des Vakuums in einem mathematischen Modell darzustellen und zu zeigen, wie das Phänomen sich ereignet. Sie stellten fest, daß der Zerfall an einem zufälligen Ort im Raum beginnt, indem sich eine von instabilem falschen Vakuum umgebene winzige Blase aus echtem Vakuum bildet. Gleich nach ihrer Entstehung wird sie sich mit einem Tempo ausdehnen, das sich rasch der Lichtgeschwindigkeit annähert. Damit nimmt sie einen immer größeren Bereich des falschen Vakuums in sich auf und wandelt es unverzüglich in echtes Vakuum um. Die Energiedifferenz zwischen beiden Zuständen - die den ungeheuren Wert von 1087 Joule pro cm3 Raum haben kann - konzentriert sich in der Wandung der Blase, die sich durch das Universum wälzt und alles mit Vernichtung bedroht, was ihr in den Weg kommt.
Den ersten Hinweis auf die Existenz einer Blase aus echtem Vakuum würde uns ihr Eintreffen liefern, wobei die Vorwarnzeit nicht einmal drei Minuten betrüge. Damit würde sich die Quantenstruktur unserer Welt mit einem Mal verändern. Von einem Augenblick auf den nächsten würden sich die Wesen aller Elementarteilchen sowie ihre Wirkungen drastisch verändern; beispielsweise könnten Protonen ganz plötzlich zerfallen. Das Ergebnis wäre ein schlagartiges Verdampfen aller Materie. Kurz: augenblickliche Vernichtung. "Diese Aussicht ist entmutigend", erklären die Autoren mit souveränem Understatement und fahren fort: "Die Möglichkeit, daß wir in einem falschen Vakuum leben, hat zu keiner Zeit eine besonders begeisternde Aussicht geboten. Der Vakuumzerfall bedeutet die endgültige ökologische Katastrophe; nach ihm ist nicht nur das Leben, wie wir es kennen, unmöglich, sondern auch die Chemie, so wie wir sie kennen.
Nach der Veröffentlichung von Colemans und De Luccias Aufsatz diskutierten Physiker und Astronomen intensiv die verheerenden Folgen des Vakuumzerfalls. In einer Nachfolgeuntersuchung, die in der Zeitschrift Nature veröffentlicht wurde, beschworen Piet Hut und Martin Rees das beunruhigende Gespenst herauf, Teilchenphysiker könnten völlig unbeabsichtigt die Entstehung einer das Universum zerstörenden Vakuumblase auslösen. Ihre Besorgnis stützt sich darauf, daß bei einem mit sehr hoher Energie erfolgenden Zusammenprall von Elementarteilchen - in einer sehr kleinen Region des Raumes und einem sehr kurzen Augenblick - Bedingungen entstehen könnten, die das Vakuum zum Zerfall veranlassen. Wäre der Übergang erst einmal vollzogen, und sei es auch nur in mikroskopisch kleinem Maßstab, könnte nichts die neu entstandene Blase daran hindern, sich rasch zu astronomischer Größe aufzublähen. Sollten wir ein Verbot für die nächste Generation von Teilchenbeschleunigern aussprechen? Hut und Rees gaben beunruhigende Erklärungen ab und wiesen darauf hin, daß kosmische Strahlung, die höhere Energiewerte erreicht, als wir sie in unseren Teilchenbeschleunigern zu erzeugen vermögen, seit Milliarden von Jahren Atomkerne in der Erdatmosphäre bombardiert, ohne daß es dabei zum Vakuumzerfall gekommen wäre. Auf der anderen Seite seien wir imstande, erklären sie weiter, Zusammenstöße mit höherer Energie hervorzurufen, als der Aufprall kosmischer Strahlung auf die Erde sie je erzeugt habe, wenn es uns gelänge, die in Teilchenbeschleunigern erzeugte Energie um ein Vielhundertfaches zu steigern. Die eigentliche Frage allerdings heißt nicht, ob es auf der Erde zu dieser Art Blasenbildung kommen kann, sondern ob sie bereits zu irgendeiner Zeit nach dem Urknall irgendwo im beobachtbaren Universum stattgefunden hat. Hut und Rees haben dargelegt, daß in äußerst seltenen Fällen zwei kosmische Strahlen frontal aufeinanderstoßen, wobei Energien frei werden, die milliardenfach höher liegen als die in den gegenwärtigen Teilchenbeschleunigern erzeugten. Wir brauchen also wohl bisher keine Behörde, die da ordnend eingreift.
Paradoxerweise könnte die Entstehung einer Vakuumblase - eben das Phänomen, das die bloße Existenz des Universums bedroht in einem nur leicht veränderten Zusammenhang dessen einzig mögliche Rettung bedeuten. Die einzig sichere Möglichkeit dem Tod des Universums zu entgehen, besteht darin, ein neues zu erzeugen, in dem man Zuflucht finden kann. Man könnte das für das letzte Wort auf dem Gebiet überhitzter phantastischer Spekulation halten, doch wurde in den letzten Jahren viel von "Kind-Universen" gesprochen. Die Argumente, die für deren Existenz angeführt werden, lassen sich keineswegs von der Hand weisen.
Anmerkung: Colemann-De Luccia - Aufsatz Es ist Coleman und De Luccia gelungen, den Zerfall des Vakuums in einem mathematischen Modell darzustellen und zu zeigen, wie das Phänomen sich ereignet. Sie stellten fest, dass der Zerfall an einem zufälligen Ort im Raum beginnt, indem sich eine von instabilem falschen Vakuum umgebene winzige Blase aus echtem Vakuum bildet. Gleich nach ihrer Entstehung wird sie sich mit einem Tempo ausdehnen, das sich rasch der Lichtgeschwindigkeit annähert. Damit nimmt sie einen immer größeren Bereich des falschen Vakuums in sich auf und wandelt es unverzüglich in echtes Vakuum um. Die Energiedifferenz zwischen beiden Zuständen − die den ungeheuren Wert von 1087 Joule pro cm3 Raum haben kann − konzentriert sich in der Wandung der Blase, die sich durch das Universum wälzt und alles mit Vernichtung bedroht, was ihr in den Weg kommt. Den ersten Hinweis auf die Existenz einer Blase aus echtem Vakuum würde uns ihr Eintreffen liefern, wobei die Vorwarnzeit nicht einmal drei Minuten betrüge. Damit würde sich die Quantenstruktur unserer Welt mit einem Mal verändern. Von einem Augenblick auf den nächsten würden sich die Wesen aller Elementarteilchen sowie ihre Wirkungen drastisch verändern; beispielsweise könnten Protonen ganz plötzlich zerfallen. Das Ergebnis wäre ein schlagartiges Verdampfen aller Materie, also augenblickliche Vernichtung. Was wäre denn bei all dem das Fazit ? Werden wieder Götter von einem Himmel herabsteigen und sich Wesen erschaffen ? Sind es diesmal wir gar selbst ? Was werden diese Geschöpfe in ihren Mythen zu berichten haben, in jenen neuen Kind-Universen ? Alles bleibt für ewig wie es ist und es gibt nur die ewige Wiederkehr ? Zusätzlich beschleicht mich ein völlig absurder Gedanke, wenn alles wiederkehrt, haben wir uns etwa selbst erschaffen, weil wir aus der Zukunft kamen ? Quellenangabe: http://www.zeit.de/1997/06/titel.txt.19970131.xml http://www.tabvlarasa.de/29/Lemar.phpDas Prinzip der ewigen Wiederkehr oder Alles ist was es immer sein wird (Teil 1)

Ein erstes Indiz für die Richtigkeit seiner Theorie ist ein Begriff, der ursprünglich aus der Thermodynamik stammt, nämlich der Begriff der Entropie. Entropie kommt aus dem Griechischen und heißt so viel wie Umwandlung. Damit ist die Umwandlung von etwas Physikalischem in Information gemeint. Ursprünglich diente dieser Begriff als abstraktes Modell zur Beschreibung zyklischer Vorgänge. Jeder 4-Takt-Otto-Motor ist zum Beispiel ein zyklisches System, das nach Durchlauf eines Zyklus wieder in seinen Anfangszustand zurückkehrt. Dabei gibt es Wärme ab und leistet Arbeit. Heute bezieht sich Entropie auf alle mikro- und makroskopischen Objekte und gilt als Maß für den Informationsgehalt eines Systems. Gießt man beispielsweise Milch in eine Tasse Kaffee, dann ist die Milch nicht sofort gleichmäßig im Kaffee verteilt. Angenommen, sie hat sich gerade mal in einer Hälfte der Tasse ausgebreitet, dann ist die andere Hälfte noch ohne Milch. Erst nach einer bestimmten Zeit haben sich Milch und Kaffee vollständig vermischt, was man durch das Rühren mit einem Löffel beschleunigen kann. Der Löffel versetzt das System Milch-Kaffee sozusagen in einen Zustand größtmöglicher Entropie, weil die Unordnung jetzt riesengroß ist. Überall in der Tasse gibt es unzählige Vermischungs-Möglichkeiten. Man kann also sagen, dass der geordnetere Anfangszustand für uns mehr Information bedeutete, weil wir wussten, dass sich in einer Hälfte der Tasse noch gar keine Milch befand. Die Entropie war zu diesem Zeitpunkt relativ klein. Daher gilt: Jedes abgeschlossene System strebt immer einen Zustand maximaler Entropie an und diese Entropiezunahme ist verantwortlich für die Zeitrichtung. Entsprechend verhält sich unser Universum. Es dehnt sich aus, die Entropie nimmt zu und Tassen mit heißem Milchkaffee kühlen sich ab. Dieser Prozess ist irreversibel, das heißt, unumkehrbar. Es sei denn, das Universum gelangt irgendwann an einen Punkt, wo die Ausdehnung zum Stillstand kommt und in eine Kontraktion umschlägt. Dann würde es zusammenstürzen und die Expansion würde von vorn beginnen. Bei einem solchen zyklischen Universum bliebe die Entropie exakt gleich. Inzwischen gehen Physiker davon aus, dass das Universum tatsächlich weder Anfang noch Ende hat. Es ist eine Art Blase im Schaum unzähliger Universen und – vergleichbar mit Ebbe und Flut – in einem zyklischen Tanz mit einem Schattenuniversum gefangen. Bis in alle Ewigkeit. Demzufolge ist die „Wiederkehrzeit“ nur eine Frage der Zeit. Aber würde sich dann tatsächlich alles noch einmal genau so wiederholen wie es schon einmal war? Warum nicht jedes Mal etwas anders? Die Antwort ist: Es kann sich nur so und nicht anders wiederholen, weil die Information, die einmal da ist, schon immer da war und auch immer da sein wird. Sie geht weder verloren noch ändert sie sich. Sie bleibt immer dieselbe. Ein Beispiel: Die Information für einen Baum z, der zur Zeit x an einem Ort y im Universum steht, geht auch nach dessen physischer Vernichtung und der Vernichtung des gesamten Zyklus des Universums nicht verloren, das heißt, er wird nach Durchlauf eines erneuten Zyklus wiederauferstehen. Mit all seinen Parametern x, y, z, die mit ihm verknüpft sind. Denn die Wirkungsweise des Universums ist alokal, was bedeutet, dass alles mit allem zusammenhängt. Auch die Daten eines jeden Menschen – gewissermaßen die unsterblichen Seelen – gehen nie verloren. Sie sind Bestandteil der Matrix und für immer und ewig an den Raum gekoppelt. So wie die Daten eines Computerprogramms auch nach dem Herunterfahren des Betriebssystems beziehungsweise des Rechners erhalten bleiben.
Der amerikanische Physiker Frank Tipler geht sogar so weit, anzunehmen, dass sich unser Universum in jedem Falle wiederholen wird, und zwar am Ende der Zeit, wenn der Mensch den sogenannten Omegapunkt erreicht hat, nämlich den Punkt, an dem er selber zu Gott geworden ist. Dann würde er das gesamte Universum als Emulation, also als künstliches Gebilde, wiederauferstehen lassen. Aber ganz gleich, was das Universum ist, ob es künstlich ist oder nicht, das ändert nichts am Prinzip der ewigen Wiederkehr.
Die Konsequenz ist versöhnlich und erschreckend zugleich: Wir kommen zwar alle wieder, aber immer als der Gleiche, der wir schon waren und demzufolge immer sein werden. Und wenn wir im Vorleben ein Krieger und im Nachleben ein Spieler waren, dann gilt für sie, was für die ganze Kette gilt. Insofern lastet auf jeder Tat, die wir tun oder unterlassen eine unsägliche Verantwortung, was Nietzsche das schwerste Gewicht nannte. Denn alle Dinge sind dem mildernden Umstand ihrer Vergänglichkeit entrissen. Das Sprichwort Zeit heilt alle Wunden ist dann ebenso wahr wie falsch, denn die Zeit reißt diese Wunden auch immer wieder von neuem auf. Wenn sich jede Sekunde unseres Daseins unendliche Male wiederholt, so schreibt Milan Kundera in seinem Buch Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, dann sind wir an die Ewigkeit genagelt wie Jesus Christus ans Kreuz. Dann ist der Augenblick, wie Nietzsche meinte, der Schnittpunkt, wo der lineare Zeitverlauf in eine immer währende Wiederholung von Vergangenheit und Zukunft umschlägt.
Wenn dem so ist, dann ist auch Alles was wir zur Zeit erleben dazu verurteilt, das zu bleiben was es ist. Um so wichtiger erscheint mir in diesem Zusammenhang, eine Welt zu gestalten, welche im wahrsten Sinne des Wortes in Ordnung ist. Weil diese Ordnung für ein stabiles Gleichgewicht umso notwendig er ist. gerade aber ist es so, dass es zur Zeit mehr denn je an einem stabilen Gleichgewicht weltweit fehlt.
Warum wollen wir glauben?
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424293_R_B_by_Dieter-Schütz_pixelio.de (um 1900) |